Bezirksverbandsschulungsfahrt

Pressebericht

Hat mehr Abenteuer Schulungsfahrt

Anreise
Morgens früh um 7.45 Uhr des 28.07.2017 machten sich 13 Kleingärtner des Bezirksverbandes auf den Weg nach Berlin zur Internationalen Gartenausstellung IGA.

Zur Mittagszeit am Berliner HBF angekommen, staunten die Ruhrpötter erst mal über den auf mehreren Etagen verlaufenden Bahnhof. Ein wahnsinniges Gewimmel von Menschen, fast wie in einem Ameisenhaufen. Alles eilte, mal mehr mal weniger gehetzt, von Bahnsteig zu Bahnsteig, zur U-Bahn oder den Bussen. Kurz absolutes Großstadt-Feeling. Nach dem der Vorsitzende unseres Verbandes, Stephan Bevc, den Weg erfragt hatte, machten wir uns mit dem Bus noch ein Stück quer durch die Hauptstadt auf, um den letzten Abschnitt zum Hotel per Pedes zurückzulegen. Das Glück war mit denen, die einen Koffer auf Rollen hatten.

Die Stadtrundfahrt stand gleich im Anschluss an das Einchecken im „Grand Plaza“ an. Ein Besuch am Brandenburger Tor, der pulsierenden Atmosphäre der Stadt folgend, eroberten die Kleingärtner angelegte Parks mit ihren Artisten und Künstlern, bestaunten den Dschungel an beindruckend hohen Bürogebäuden, Baustellen mit den vielen Kränen, sowie im krassen Gegensatz dazu, romantisch anmutenden Kutschen. Diese vielen Eindrücke machten erst einmal Lust auf bunte Eisbecher, duftenden Espresso oder leckeren Latte Macchiato.


Im Verlauf des Weiteren Tages stand das Abendessen im „Brauhaus Lemke“ am Schloss Charlottenburg an, deftige Essen verließen die Küche und dienten Ihrem Nutzen bei den Castroper Kleingärtnern. Hungrige Mägen füllen, um an der hotelnahen Bar noch einzukehren und dem Abend einen gebührenden Abschluss zu geben. Tiefen Gesprächen über Alltag, Familie und Arbeit, Erinnerungen an frühere Berlin-Fahrten mit lustigen Anekdoten gepaart oder einfach nur schweigend den Abend Revue passieren lassen, um sich dann nach einem langen Tag entspannt oder auch aufgeregt in den Zimmern auszuruhen und für den nächsten Tag auf der IGA fit zu sein.

Labyrinth Internationale Gartenausstellung

Der morgendliche Aufbruch zur IGA mit Starteingang Hellerdorfer Str. fand direkt nach dem Frühstück statt. Die Reisenden trafen an dem 104 Hektar großen IGA-Gelände in Marzahn Hellersdorf ein. Mit Bollerwagen und Wegbeschreibung ausgestattet, ging es dann auf Entdeckungstour durch das in 5 große Teile aufgegliederte Areal. Durch eine Familienzusammenführung entpuppte sich die IGA wurde plötzlich zu einem Labyrinth ohne Ausweg. In einem asiatischen Cafe mit romantischem Ausblick auf einen schönen Teich traf die Gruppe wieder aufeinander.

Zur Gestaltung der asiatischen Themenwelt, gehört ein tropisches Haus zur Unterbringung der bunten und vielfältigen Pracht an Orchideen und asiatischen Pflanzung.
Den asiatischen Touch verleiht der gestiftete Tempel „Om Swastyastu“, der am 10.05.2017 vom Priester Ida Pedanda Wayahan Bun nach der Umsetzung zur IGA erneut eingeweiht wurde. Beim Durchschlendern der Anlage fanden sich schöne Beet-Arrangements, sowie eine wundervoll gestaltete Landschaft aus Brunnen.
Auch das traurige Thema Friedhof wurde in das Programm aufgenommen durch die liebevolle Gestaltung aufgehellt und zu einem bunten Ort der Stille und des Friedens verwandelt.
 

Auf dem Weg zur Seilbahn am anderen Ende des Gebietes, kam plötzlich Aufregung auf. Die Castroper haben sie gefunden: Die TELETUBBIES. Geliebt von kleinen Kindern und gehasst von deren Eltern, tauchte scheinbar das Haus der vier bunten Lebewesen mit ihrem Staubsauger Nono auf. Dieser Anblick wird wahrscheinlich nur ein architektonischer Zufall gewesen sein. In Wirklichkeit zeigte sich der angelegte Hügel lediglich als Rückseite einer Bühne, der „die Arena“. Das Ganze ist, nach dem Entwurf des Architekturbüros Paul Böhm, dem Stil eines altgriechischen Amphitheaters nachempfunden und fasst auf 29 Rängen 5000 Besucher. Ein Bauwerk, das verspricht auch nach der IGA, die Leute zu schönen Abenden in den hiesigen Park zu locken.
Von hinten gesehen sorgte der Anblick allerdings im ersten Moment für Belustigung.

In einer Seilbahn zu fahren, ist für viele Menschen kein Problem. Personen mit Höhenangst haben hier Schluckbeschwerden. Der Kloß im Hals wird größer, der Puls beschleunigt sich zusehends bei Betreten der Kabine, die maximal 10 Personen in eine Höhe von 25 bis 30 Metern befördert. Vorbei an dem 102 Meter hohen Gipfel des Kienbergs führt sie zunächst an den Aussichtsbauwerk Wolkenhain. Von hier aus geht die Fahrt nach einem kleinen Stopp in den zentralen Bereich der Ausstellung. Für manche gestaltete sich dieser Stopp als ein kleines Malheur, als Wind die Gondel ins Schwingen brachte. Wie gut, wenn die Anwesenden sich um Beruhigung kümmern. Nach fünf Minuten und einer gefühlt ewigen Strecke tauchte die Gondel in den Tunnel zum Aussteigen ein und die 13 Kleingärtner fanden im nahegelegenen Cafè wieder zusammen, und nutzten die aufgebauten Shops für das Ergattern einiger Andenken.

Auf einer kleinen Veranstaltung bot ein feuerspeienden Roboter-Drachen ein weiteres Motiv für Erinnerungsfotos. In der Gaststätte „Mutter Hoppe“ einem absoluten Berliner Original der Gastronomen gab es das letzte Abendessen der Schulungsfahrt.


Eine Seefahrt, die ist lustig

Frühstücken, Koffer packen, deponieren und auschecken. Ein schönes Wochenende neigte sich dem Ende zu. Die Bootstour als letzter Programmpunkt der Schulungsfahrt stand an. Vom Oberdeck der „Spree-Perle“ erzählte der Käpt´n Anekdoten rund die Spree, die sich durch viele verschiedene Stadteile schlängelt und die vielen Gesichter Berlins zeigte. Ob durch Parkanlagen, scheinbaren Ghettos, Villenviertel, dem großen Areal unserer Politik oder Industrie- und Handelszentren, die Eindrücke waren wirklich sehr vielschichtig. Auch die damalige Teilung Deutschlands zeigte sich durch das letzte verbleibende Stück Mauer. Beneidet wurden die Kleingärtner, die sich für die Fahrt mit einem Regenschirm ausgestattet hatten und sich mit diesen nun gegen die unerbittlich strahlende Sonne an diesem heißen Sonntagmittag schützten. Einige fanden auf dem unteren Deck ein schattiges Plätzchen und dösten vor sich hin, oder setzten sich in den Innenbereich des Schiffes um die Ruhe ein wenig zu genießen.
Nach dieser ca. dreistündigen Fahrt, hieß es nun, die Koffer aus dem Hotel abholen und mit einem letzten sehnsüchtigen Seufzer den Rückweg antreten.
An den kleineren Snack-Ständen wurde noch das eine oder andere Getränk erstanden, sowie ein Snack für die lange Fahrt.
Am Abend, praktisch zur besten Fernsehzeit, trudelte die S-Bahn, in Castrop-Rauxel ein und die wartenden Familienmitglieder konnte die Truppe freudig in Empfang nehmen.
Bye-Bye Berlin wir sehen uns im nächsten Jahr beim Bundeswettbewerb „Gärten im Städtebau“ wieder.

Eine Kleingärtnerin darf an dieser Stelle nicht unbenannt bleiben. Liebe Sandra Richter, für Dein Engagement die Schulungsfahrt zusammenzustellen und zu organisieren, hab vielen Dank. Es war ein sehr schönes Erlebnis.


Bericht: M. Richter

Foto: H. Vondey

„ Die Kleingärtner auf dem Alexanderplatz“