Bezirksverband Castrop-Rauxel/Waltrop der Kleingärtner e.V.ArchivAGÖ 2020Politik und Kleingartenwesen im Meinungsaustausch

Politik und Kleingartenwesen im Meinungsaustausch

Pressebericht

Politik und Kleingartenwesen im Meinungsaustausch – Kommunalpolitiker/innen besuchten die Kleingartenanlagen „Gartenstadt“ in Waltrop und „Nord“ in Castrop-Rauxel

Der regelmäßige Kontakt mit politischen Mandatsträgern, nicht nur auf kommunaler Ebene, gehört seit vielen Jahrzehnten wie selbstverständlich zum festen Aufgabenbereich des Vorstandsteams im Bezirksverband Castrop-Rauxel/Waltrop der Kleingärtner. Dieser besteht kontinuierlich und nicht nur in Zeiten bevorstehender Wahlen.

Dann machen sich allerdings deren vorausgehenden Wahlkämpfe auch im Kleingartenwesen stärker bemerkbar. So wie diesmal das, trotz der Einschränkungen durch die Corona Pandemie, Werben von Wählern angesichts der bevorstehenden Kommunalwahlen in NRW am 13. September. Die jeweiligen Kandidaten der Parteien verschaffen sich dann gerne einen Eindruck vor Ort und ein aktuelles Meinungsbild vom Leben und Wirken in Kleingartenanlagen ihres Wahlkreises. So wie geschehen am 27. Juni dieses Jahres in den Kleingartenanlagen „Nord“ in Castrop-Rauxel und „Gartenstadt“ in Waltrop.

Michael Hübner, Landratskandidat für den Landkreis Recklinghausen und aktuell Landtagsabgeordneter der SPD, besuchte zusammen mit Daniel Djan, JUSO-Vorsitzender des SPD Stadtverbandes Castrop-Rauxel sowie Ratskandidat für den Stadtteil Ickern, zunächst schwerpunkmäßig den neuen Geschäftsstellenbereich des Bezirksverbandes in der Anlage „Nord“ (Parzelle 40).                                                                
Dort bestand die Gelegenheit, zusammen mit dem Bezirksverbandsvorsitzenden Stephan Bevc, Monika und Norbert Mörchen, Simone Dreesen und Petra Schmied vom Vorstandsteam  auf grundsätzliche sowie aktuelle Themen im örtlichen Kleingartenwesen einzugehen. Aktuell ist vor allem die fortlaufende Sanierung des neuen Geschäftsstellenbereiches, dessen nahezu fertiggestellter Garten mit vielfältigen (klein) gärtnerischen Elementen, nicht ohne Stolz auf das dafür geleistete, präsentiert wurde. Ratskandidat Daniel Djan hatte dafür auch mit reichlich Samen für Wildblumenwiesen das passende Gastgeschenk mitgebracht. Es wurde aber auch die Gelegenheit genutzt, den geplanten Beitrag des Bezirksverbandes zum Projekt „Digi Quartier“ des Kreises Recklinghausen vorzustellen. Hierbei sollen, nach ihrer endgültigen Fertigstellung, auch in der Geschäftsstelle Seniorinnen und Senioren mit den Kommunikationsmöglichkeiten und ihrer Teilhabe in der digitalen Welt vertraut gemacht und an den Umgang mit Tablett, PC und Smartphone herangeführt werden, nebenbei aber  auch die Natur im Kleingarten erfahren.

Michael Hübner war besonders auf Empfehlung und Vermittlung von Stephan Winter, Schriftführer im Vorstand des Landesverbandes Westfalen und Lippe der Kleingärtner e. V. und Vorsitzender des Bezirksverbandes Gladbeck, nach Castrop-Rauxel gekommen. Stephan Winter, wie Michael Hübner in Gladbeck beheimatet, hatte ihn auf einige besondere Aktivitäten und Projekte des heimischen Bezirksverbandes hingewiesen. Der designierte Landrat sicherte besonders für das Projekt „Digi Quartier“ seine weitere Unterstützung zu.

 

Szenenwechsel nach Waltrop

Gemeinsam mit Stephan Bevc fuhren Michael Hübner und Daniel Djan am Mittag in die Kleingartenanlage „Gartenstadt“. Dort erwartete sie der Vorsitzende Guntram Hahn, sein Stellvertreter Volker Blank, Gartenfreundin Marion Funke und Gartenfreund Manuel Kiese, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Gartenvereins. Aber auch aus der Waltroper Lokalpolitik gab es Besuch mit der Ratskandidatin Mandy Timm und dem Bürgermeisterkandidaten Marcel Mittelbach, beide SPD.  Einige bestehende Projekte und ökologische Bereiche standen hier bei einem Rundgang im Fokus. Wie etwa die Bienenstöcke, betreut von Guntram Hahn und Wilfried Krüger, die in voller Pracht stehenden Wildblumenwiesen, eine Kräuterspirale oder ein Feuchtbiotop. Insgesamt 20.000 m² Gemeinschaftsfläche für Menschen, Flora und Fauna und somit von großer Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht. „Der Naturschutz in unseren Kleingartenanlagen genießt schon immer eine hohe Priorität und ist in den drei letzten Jahrzehnter noch intensiviert worden“ betonte Stephan Bevc. „Unsere Mitglieder sind noch sensibler im Umgang mit Flora und Fauna geworden“ pflichtete ihm Guntram Hahn, Vorsitzender der „Gartenstadt“ bei.

Etwas länger verweilten die Besucher im Schulgarten des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Hier konnte ihnen ein besonderer Solidaritätsakt aus der jüngsten Vergangenheit präsentiert werden. Die Corona Pandemie führte bekanntermaßen ja auch an allen Schulen zu wochenlangem Unterrichtsausfall, und so fanden auch im Schulgarten kein praxisnaher Unterricht und Pflege statt.  Die Folge: der Garten drohte zu verwildern. Ein Schüler fand sich jedoch bereit, zusammen mit seinen Eltern die Gartenpflege zu übernehmen. Positiver Nebeneffekt: diese Familie hat nun einen Kleingarten in der Gartenanlage übernommen.

Stephan Bevc und Guntram Hahn konnten Ende  Juli 2020 den Landratskandidaten  für den Landkreis Recklinghausen Michael Hübner, den Bürgermeisterkandidaten Marcel Mittelbach, die Ratskandidatin Mandy Timm (beide für den  Wahlkreis Waltrop)und Daniel Djan, Ratskandidat für Castrop-Rauxel -Ickern,  zu einem ausführlichen Meinungsaustausch auch in der „Gartenstadt“ begrüßen, hier im Schulgarten des Theodor-Heuss-Gymnasiums (von links).

 

Die Corona Pandemie hat viele schlimme Begleitumstände und führte zu teilweise extremen Auswirkungen für die Betroffenen in gesundheitlicher und ökonomischer Hinsicht. Im Kleingartenwesen hat sie dagegen für einen positiven Trend gesorgt: die Nachfrage nach Kleingärten ist deutlich gestiegen. „Allein für unsere Anlage gibt es zur Zeit 13 Bewerber, die auf der Warteliste stehen“ weiß der stellvertretende Vorsitzende Volker Blank zu berichten. Die weiter eindeutig gestiegene Nachfrage nach Kleingärten konnte im Übrigen auch Landtagsabgeordneter Michael Hübner für das Kleingartenwesen in seiner Heimatstadt Gladbeck bestätigen. Dabei vollzieht sich nachweisbar immer mehr ein Generationswechsel in der „Gartenstadt“, sind es inzwischen nur noch 10 Mitglieder, die seit der Gründung 1977 ihre Parzellen bewirtschaften. Immer mehr junge Familien mit Kleinkindern tummeln sich in der Anlage, unter ihnen sowohl Handwerker oder Ingenieure und natürlich auch ein großer Anteil Rentner.

Nach dem Rundgang bei hochsommerlichen Temperaturen bestand Gelegenheit, sich bei kühlen Getränken über den spür- und sichtbaren positiven Wandel im Kleingartenwesen noch einmal auszutauschen. Dabei waren sich alle Beteiligten beim abschließenden Resümee einig: das Kleingartenwesen lebt wie eh und je, verändert sich spürbar zeitgemäß und zu seinem Vorteil, ist ein wichtiger Faktor für das Grün in seinen Kommunen und deren Sozialstruktur. Die politischen Mandatsträger werden das Kleingartenwesen und seine jeweiligen Verbände auch weiterhin fördern und unterstützen sowie die regelmäßige Kommunikation miteinander pflegen, lautete die Zusage beim Abschied.

Präsentation des neuen Geschäftsstellenbereiches vom Bezirksverband in der Kleingartenanlage „Nord“ für den Landratskandidaten Michael Hübner (2. von links) und Daniel Djan, Ratskandidat für den Wahlbezirks Ickern (2. von rechts), von Norbert Mörchen, Petra Schmied, Stephan Bevc und Monika Mörchen.

 

Michael Schöneich

AGÖ