Mitgliederversammlung 2020

Pressebericht

Mitgliederversammlung 2020 des Bezirksverbandes Castrop-Rauxel / Waltrop der Kleingärtner e. V.  -  Auflagen und Regelungen in der Corona-Pandemie ließen eine Durchführung erst im August dieses Jahres zu  –  Monika Mörchen und Stephan Bevc bleiben vier weitere Jahre in ihren Vorstandsämtern

Unter sorgfältiger Beachtung geltender Hygieneschutzmaßnahmen und weiterer Regelungen wegen der auch Mitte August noch herrschenden Corona-Pandemie verlief am 23. August die diesjährige Mitgliederversammlung des Bezirksverbandes Castrop-Rauxel / Waltrop der Kleingärtner. Veranstaltungsort war wie schon 2019 das Vereinsheim des Kleingärtnervereins „Am Schellenberg“. Dabei standen neben Wahlen vor allem wichtige Beschlussfassungen auf der Tagesordnung, die in den Monaten zuvor bereits zu kontroversen Debatten zwischen einigen Vereinen, die hier ungenannt bleiben sollen, und dem Bezirksverbandsvorstand geführt hatten. Besonders die jährliche Beitragserhöhung für alle Mitglieder von 29,- € auf 39,-€, also eine Anhebung von 10,-€, erschien einigen Vereinen nicht erforderlich. Diesen Standpunkt vertraten sie auf der Mitgliederversammlung  erneut. Das Abstimmungsergebnis fiel dementsprechend auch knapp aus: mit 34 Ja-Stimmen bei 11 Gegenstimmen und 7 Enthaltungen wurde dann allerdings doch die erforderliche satzungsgemäße Mehrheit des Beschlusses für eine Beitragserhöhung erzielt. Der Bezirksverbandsvorstand kann sich nun auf die Suche nach einer Arbeitskraft begeben, die im Rahmen eines 450,-€ Jobs einen Großteil der administrativen Aufgaben des Verbandes erledigen und so für eine spürbare Entlastung des Vorstandes sorgen soll.

Wie Guido Beneke, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Schreberjugend, der als willkommener Gast an der Mitgliederversammlung teilnahm, mittteilte, soll der/die neue Mitarbeiter/in letztlich als Vollzeitkraft tätig werden, um sich neben dem Minijob für den Bezirksverband den Rest der wöchentlichen/monatlichen Arbeitszeit  Aufgaben für die Schreberjugend in NRW widmen soll. Hierbei ständen, laut Beneke, mögliche Neugründungen von Schreberjugendgruppen, deren Etablierung, Durchführung von Seminaren und die Betreuung bereits existierender und neuer Gruppen im Fokus der neuen Arbeitskraft. Der größte Teil des Arbeitslohnes wird folglich vom Bund  Deutscher Schreberjugend getragen, der auch für das digitale Equipment am Arbeitsplatz sorgen wird.  Ein doppeltes, hauptberufliches Wirken  an der kleingärtnerischen Basis also, das laut ihrer Befürworter machbar, mit Leben zu füllen und mit Erfolg zu realisieren ist.  

Einmütiger fielen andere Abstimmungsergebnisse über Paragraphen der Bezirksverbandssatzung aus. Die frühere Frauenfachberaterin des Verbandes wird künftig  laut §17 die Bezeichnung „Beisitzer/in für Familien und Senioren/innen“ tragen, das Aufgabenfeld ist außerdem neu beschrieben. Auch die laut §25 geltende Befreiung von Bezirksvorstandsmitgliedern von der Gemeinschaftsarbeit in ihren Vereinen wurde positiv beschieden und bekräftigt.                                                         Beschlossen wurde außerdem, die neue Gartenordnung, über die im Vorfeld der MV ausführlich informiert und beraten wurde. Sie ist auch künftig  gewissenhaft anzuwenden und zu beachten als wichtiger Bestandteil der Satzung.

Streitfälle in den heimischen Kleingartenanlagen nehmen zu – Kleingärtnerische Nutzung wird weiterhin weniger

Bevor diese wichtigen Beschlüsse, die ein weiteres, möglichst noch effektiveres Wirken im  Castrop-Rauxeler/ Waltroper Kleingartenwesen mit ermöglichen sollen, gefällt wurden, ging  Stephan Bevc in seinen Berichten auf einige aktuelle Situationen im Verbandsgeschehen ein. Positiv sei die hohe Nachfrage nach Kleingärten zu bewerten, teilweise bestehen in den Vereinen bis zu 30 dementsprechende Nachfragen. Negativ ist allerdings das Ansteigen von Schlichtungsfällen zu sehen, darunter besonders körperliche Gewalt der Mitglieder untereinander oder gegen Vorstandsmitglieder, begleitet von einem zunehmend rauer werdenden Umgangston. Auch in diesem Sommer hat  die Anzahl größerer Swimmingpools in den Gärten wieder zugenommen. Besonders aus Umweltschutzgründen sind diese nicht erlaubt, auf eventuelle Folgen bei Zuwiderhandlung ging Bevc detailliert ein und wies auf mögliche Ordnungsstrafen durch die Stadt Castrop-Rauxel hin.

Auch ist weiterhin ein Rückgang  der kleigärtnerischen Nutzung in den Parzellen erkennbar, der  laut Bundeskleingartengesetz geforderte Anbau von Gartenerzeugnissen für den Eigenbedarf auf wenigstens einem Drittel der Gartenfläche ist immer weniger sichtbar. Zugenommen haben laut Bevc weiterhin auch nicht genehmigte bauliche Einrichtungen, die über das ebenfalls im Bundeskleingartengesetz festgelegte Maß hinausgehen. Für deren Beseitigung sind die jeweiligen Vereinsvorstände zuständig  und verantwortlich.

Der Bezirksverbandsvorsitzende wies aus aktuellem Anlass außerdem darauf hin, dass laut §12 (14) der Satzung Vorstandsmitglieder des  BV-Vorstandes berechtigt sind, an Veranstaltungen (Versammlungen etc.) seiner Mitgliedsvereine teilzunehmen und dabei ihr Rederecht zu nutzen. In der jüngsten Vergangenheit sei von mehreren Vereinen mehrmals gegen diesen Paragraphen verstoßen und Mitgliedern des Bezirksverbandsvorstandes diese Teilnahme verwehrt worden. Die sich anschließenden, überwiegend positiv geprägten Berichte der verschiedenen Fachgruppen wie der Fachberatung, KIJU und AGÖ rundeten den Bereich der Berichterstattungen ab.

Blieben letztlich noch bei einer zügigen und ohne größere Dispute verlaufenden Mitgliederversammlung der Kassenbericht 2019, der Bericht der Kassenprüfer  und die damit verbundene Entlastung des Vorstandes. Dem vom Vorstandsrat bereits genehmigten  Haushaltsplan 2020 wurde zugestimmt.

Die darauf folgenden Wahlen  ergaben eine weitere vierjährige Amtszeit des bisherigen Vorsitzenden Stephan Bevc und der Fachberaterin Monika Mörchen. Als Kassenprüfer werden  Mona Richter (KGV „Grutholz“) Ralf Scheibel (KGV „Ickern“) und Roman Pandera (KGV „Süd“) fungieren.                                                     

 

Michael Schöneich

AGÖ