Casterix

Pressebericht

Ferienspiele Casterix in fünf Kleingartenanlagen – Der Bezirksverband Castrop-Rauxel / Waltrop der Kleingärtner e.V. und seine Kooperationspartner zogen eine positive Bilanz

Kaum gehörten die Ferienspiele „Kleine Wasserforscher“, die in diesem Jahr vom 06. bis 09. August wiederum in Kooperation mit der Emschergenossenschaft, diesmal in der Kleingartenanlage „Am Schellenberg“, veranstaltet wurden der Vergangenheit an, ging es nahezu unverzüglich weiter. Die Kinder- und Jugendinitiative (KIJU) des Bezirksverbandes Castrop-Rauxel/Waltrop der Kleingärtner e.V. hatte vom 13. Bis 17.August wieder Kinder in fünf verschiedene Kleingartenanlagen im Stadtgebiet zu seinen seit vielen Jahren beliebten Casterix-Ferienspielen eingeladen. Auch beim diesjährigen Projekt konnte sich der Veranstalter wieder auf die starken Kooperationspartner  „Eine Welt Zentrum Herne“ und  „Eine Welt Netz Münster“, Projekt „Bildung trifft Entwicklung“, vertreten durch die im Castrop-Rauxeler Kleingartenwesen wohl bekannten Referentin Angelika Pöppel, verlassen.

Der Auftakt am Montag, 13.08. 2018, war ein absolutes Heimspiel für den Bezirksverbandsvorsitzenden Stephan Bevc, stand er doch unter dem Motto „Kräuter für jeden Anlass“. Da war der Kleingarten Nr. 34 von Bevc in der Gartenanlage „Nord“ der ideale Veranstaltungsort, denn ihn ihm wachsen und gedeihen eine üppige Fülle von Kräuterpflanzen. Und so waren Angelika Pöppel, Petra Schmied (Leiterin der KIJU) und Stephan Bevc sofort in ihrem Element. Die Kinder erfuhren zunächst, dass viele Kräuter nicht nur zum Würzen von Speisen hervorragend geeignet sind, sondern sie auch heilende Wirkung bei Verletzungen und Erkrankungen erzielen. Sie können an ihrem Duft erkannt und so oft schon ihre Herkunft bestimmt werden. Also ging es dann auf zu einer kleinen Exkursion durch den Garten, wurde gefühlt, geschmeckt, geschnuppert und gesammelt in der vorhandenen Kräutervegetation. Einige gesammelte Kräuter wurden anschließend für mehrere Teezubereitungen verwendet und verkostet, mal nach Orange, Ananas, Mojito Minze, Erdbeere oder Schokolade schmeckend. Groß war jedes Mal die Begeisterung, wenn wieder die Geschmacksrichtung erkannt wurde. Zum Abschluss des ersten Tages ließen sich alle selbstzubereiteten Kräuterquark schmecken und nahmen noch einen mit eigener Hand bepflanzten „ Kistengarten“ mit nach Hause.

Tag Zwei in der Kleingartenanlage „Im Spredey" war dem Basteln und Bauen mit natürlichen Materialien vorbehalten. Die Fragestellung lautete dabei „Kann man mit Pflanzen bauen?“. Ja, das kann man wirklich: Tischsets aus Blättern, Körbe aus Stöcken und Zweigen, Schmuck aus Gras oder Häuser und Brücken aus Holz können damit entstehen. Unsere Vorfahren konnten und realisierten das, viele Menschen aus anderen Ländern unserer Welt haben auch heute noch nur Naturmaterialien zur Verfügung. Das herausragende Bastelprojekt war aber an diesem Tag der gemeinsame Bau eines Schiffes, der „Aida“.

Am Tag Zwei der Ferienspiele wurde in der Kleingartenanlage „Im Spredey“ viel mit natürlichen Materialien gebastelt.

Unter dem Titel „Alles Biene“ tauchten Betreuerinnen, Betreuer und Kinder am dritten Tag in der Anlage „Am Schellenberg“ ein in die vielfältige Lebenswelt von Bienen, Wespen, Hummeln und anderen Insekten. Eingangs wurden sie auf verschiedenen Pflanzen zunächst beobachtet, um darauf viel Wissenswertes über ihren Lebenskreislauf und ihre für die Natur so wichtiges Schaffen zu erfahren. Die Menschen können sie dabei schützen und unterstützen, indem sie zum Beispiel Nisthilfen anfertigen und ihnen in der Natur anbieten So verwandelte sich an diesem Tag der Veranstaltungsbereich zeitweise in eine kleine Werkstatt, in der eifrig gesägt und gebohrt wurde. Es entstanden so viele verschiedene Insektennisthilfen, die für den eigenen Garten mit nach Hause genommen wurden. Auch für eine Spendenübergabe blieb an diesem Tag noch Zeit. Dirk van Buer von der Sparkassenstiftung Castrop-Rauxel übergab acht Stellwände, die künftig für die Kinder – und Jugendarbeit des Bezirksverbandes genutzt werden (siehe Bericht im „Gartenfreund“, Oktoberausgabe 2018).

Beim Bau von Insektennisthilfen in der Kleingartenanlage „Am Schellenberg“: Stephan Bevc mit

drei seiner Schützlinge während der Casterix- Ferienspiele2018.

Menschen müssen sich nicht nur ernähren, sondern auch kleiden. So lautete die Frage am vierten Veranstaltungstag in der Kleingartenanlage „Am Grutholz“ folgerichtig „Wo wachsen unsere Kleider?“. Natürlich wachsen sie nicht auf Bäumen, aber Rohstoffe für ihre Herstellung können wie die Baumwolle durchaus als Pflanzen in der Natur wachsen. Wie und wo Baumwolle, Seide oder Wolle entsteht und wie sie in unsere Kleidung kommt, wurde den Kindern am vorletzten Veranstaltungstag vermittelt. So spannend klingende Fragen wie „stimmt es, dass mein Winterpullover mal ein Joghurtbecher war“ oder „ich trage weiche Socken, aber sie wurden aus hartem Bambus hergestellt“ weckten ihre Neugierde, die mit gemeinsam erarbeiteten Antworten gestillt wurde.

Bald war auch schon der Abschlusstag erreicht. Der stand ganz im Zeichen der besonders bei Kindern beliebten Schokolade, wie gehabt unter einer Fragestellung, die diesmal lautete „An welchem Baum wächst Schokolade?“. Natürlich wächst Schokolade nicht komplett wie auch Kleider an einem Baum, aber zum Beispiel einer ihrer Hauptzutaten, der Kakao. Der wächst im tropischen Regenwald wie in Afrika oder Südamerika. Angelika Pöppel, Petra Schmied und Stephan Bevc nahmen die Kinder an diesem Tag in der Kleingartenanlage „Süd“ mit auf eine Reise rund um Milch, Kakao und Zucker. Von der Ernte wie die des Kakao bis bin zur Herstellung von Schokolade. Sie verhehlten dabei nicht, dass Menschen in den Herkunftsländern des Kakao nicht nur bei der Ernte schwer arbeiten müssen und oft dafür nicht genug Geld für ihren Lebensunterhalt verdienen. Wir Deutschen als sogenannte „Schokoladenweltmeister“ (dies aber nur bei ihrem Verzehr) können besonders beim Kauf  und Verzehr von Produkten dazu  beitragen, dass Menschen aus der 3. Welt im Rahmen des „Fair Trade Handel“ bessere  Lebensbedingungen ermöglicht werden.

Nicht nur am letzten Veranstaltungstag der Ferienspiele 2018 gelang es dem Betreuungsteam, die teilnehmenden Kinder für dieses so wichtige Thema zu sensibilisieren. Es zeigte sich bei seinem abschließenden Fazit und Resümee gerade darüber erfreut: „dass selbst schon Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren bereits Kenntnis von den oft so schlechten Lebensbedingungen und der Ausbeutung der Menschen in der 3. Welt haben, ist sehr erfreulich und aufschlussreich. Dieses Bewusstsein in dieser Altersstufe und auch die Bereitschaft, mit ihren noch kindlichen Mitteln zur Verbesserung beizutragen und ihr Umfeld aufzuklären, muss weiterhin gefördert werden. Gemeinsam mit Eltern, Geschwistern und Freunden können sie schon viel bewegen“. Auch in den kommenden Jahren, so Angelika Pöppel und Stepan Bevc, „werden wir uns bei den Ferienspielen in dieser Hinsicht engagieren und freuen uns über die positive Resonanz auch in diesem Jahr“. Erste Pläne für die Durchführung der Ferienspiele 2019 wurden jedenfalls im internen Kreis schon geschmiedet.

 

Michael Schöneich

AGÖ