Bewohner der Waltroper Altenheime zu Gast in der Gartenstadt
Pressebericht
Bewohner der Waltroper Altenheime Gäste der Gartenstadt
„Dies ist ein besonders schöner Tag.“
„Auf Wiedersehen“. Selten schwingt in diesem Abschiedsgruß so viel tiefe Hoffnung mit als wenn sich die Senioren der Waltroper Altenheime vom Gartenstadtbesuch bei ihren Gastgeberinnen verabschieden. Selten auch wird den Zurückbleibenden so klar, wie endlich das Leben ist und welch dramatische Wendungen es einschlagen kann. Doch die melancholischen Gedanken verwehen schnell beim Rückblick auf die gerade zu Ende gegangenen zwei, drei schönen gemeinsamen Stunden in der blühenden Gartenstadt. „Die erkennbare Freude der alten Menschen, das Leuchten in ihren Augen, das zeigt uns: für sie ist unserer lockeres Kaffeekränzchen ein ganz herausragendes Ereignis in ihrem ansonsten nicht so abwechslungsreichen gleichförmigen Leben. Und das geht uns direkt ans Herz“, sagte Tilla Schmidt, Leiterin der Gartenstadt-Frauengruppe. Sie und ihr engagierte Team laden jedem Sommer die Bewohner der beiden Waltroper Altenheime, Altenheim St. Peter und Seniorenzentrum Hirschkamp GmbH, zu Kaffee und Kuchen und einem Spaziergang durch die blühende Kleingartenanlage.
Unvergleichlicher Gartenstadt-Besuch
Den hohen Stellenwert des Gartenstadt-Besuches bestätigt auch der die Seniorinnen und Senioren begleitende soziale Dienst der beiden Häuser. „Wir tun sehr viel, um den Bewohnern Abwechslung in den Tagesablauf zu bringen, doch dies hier ist schon einzigartig,“ bestätigen die Begleiter unisono. Der Nachmittag werde für Gesprächsstoff für einige Tage liefern. Nicht zuletzt würden die auch die Angehörigen die Aktivitäten aufmerksam registrieren.
Wie auch zu anderen Gelegenheiten, etwa dem Sommerfest, verwöhnten die Gartenstadt-Frauen ihre Gäste mit dem Besten, was die Haus-Konditorei bieten kann: insgesamt 13 luftige, duftige Torten mit höchstkalorigen Zwischenlagen und Füllungen – selbstgebacken selbstverständlich und drum besonders lecker. Damit kann keine noch so gute Gemeinschaftsküche konkurrieren. Für den Besuch war der Gemeinschaftsraum des Vereinshauses zu einem gemütlichen Café mit hübsch dekorierter Tafel umgestaltet worden. Die Kosten der Backwerke wurden aus dem Erlös des Sommfest-Gartenstadt-Cafés bestritten.
Wehmütiges Déjà-vu
Der Genuss der konditorischen Kunstwerke erfuhr seine angemessene Abrundung mit einem altersgemäßen Spaziergang durch die Kleingartenanlage. Da gab es für die meisten dann doch ein wehmütiges Déjà-vu mit jener Zeit, als sie selbst noch im eigenen Garten gärtnern konnten, einzelne sogar in der Waltroper Kleingartenanlage, was denn die begleitenden Gartenstädter sehr nachdenklich stimmte.
Insgesamt bewirtete die Frauengruppe in diesem Jahr 44 Seniorinnen und Senioren einschließlich deren Begleiter. Kosten entstanden den Gästen keine. Kosten sind ohnehin ein kritischer Punkt für jene Seniorinnen und Senioren, die mit 100 Euro Taschengeld im Monat auskommen müssen, weil die gesamte Rente für das Wohnen im Altenheim draufgeht. Was die Senioren-Kaffeekränzchen in der Gartenstadt für den einen und anderen Gast besonders wertvoll macht.
Soziale Mitverantwortung
Für die Gartenstadt-Frauengruppe haben die Aktivitäten mit Senioren einen eigenen, ganz hohen Stellenwert. „Soziale Mitverantwortung“ bezeichnet Vorsitzende Tilla Schmidt das Engagement. „Die Senioren geben uns sehr viel zurück. Ihre Freude zu sehen und zu spüren, ist ein ganz tolles, inneres Erlebnis für jeden von uns.“ Und nicht zuletzt: „Wir sind altersmäßig ja auch nicht mehr so weit weg vom Seniorenheim. Und wenn Du niemanden mehr hast, der an Dich denkt ....“
Aber wer denkt schon daran, so lange er noch mobil ist und seinen Kleingarten hat.
Tilla Schmidt, Ayleen Vuran, Hannelore Hoffmann, Christa Damm, Tina Haselhorst Irmgard Ickerodt (von links) mit einem Ausschnitt ihrer konditorischen Kunstwerke, mit dem sie ihre Gäste aus den Altenheim St. Peter und dem Seniorenzentrum Hirschkamp in diesem Sommer verwöhnten.
Foto: Gartenstadt/oeg