Schulungsabend der Bezirksfachberatung in Waltrop
Schulungsabend in Waltrop zum Thema Bodenschutz, Bodenpflege und Bodenfruchtbarkeit
Klaus-Dieter Kerpa Fachberater der Firma Neudorff referierte auf Einladung von Ralf Scheibel, im Vereinshaus der Gartenstadt Waltrop.
Um den Anwesenden Tipps und Tricks zum Thema zu unterbreiten hatte Klaus-Dieter Kerpa eine schöne Bildpräsentation vorbereitet und mitgebracht. Er sagte: „Der Boden ist die Grundlage allen Lebens. Diese im Laufe von Jahrmillionen entstandene hauchdünne Schicht unserer Erde ist Wurzelraum und Standort aller Pflanzen, Filterschicht für das Grundwasser, Vorratskammer für unsere Energieressourcen und unserer Bodenschätze. Boden ist die Grundlage unserer Ernährung. Ohne Boden wäre Leben auf der Erde nicht möglich.“
Bodenschutz
Die oberste Bodenschicht ist extrem empfindlich gegen Austrocknung und Erosionsschäden. Hiergegen helfen schützende Bodendecken aus Zwischenfrüchten und Untersaaten, Gründüngung und Mulchdecken aus organischen Materialien.
Bodenpflege
Der Boden als Lebensraum für die Bodenlebewesen muss schonend und sorgsam behandelt werden. Hierfür wichtig ist die Vermeidung von Bodenverdichtungen. Das heißt, niemals feuchten Boden betreten oder auf sonstige Art mechanisch belasten.
Die Lockerung verfestigter Bodenschichten soll durch Bearbeitung mit Grabegabel, Sauzahn oder ähnlichen Geräten erfolgen. Nach Möglichkeit sollte auch auf das Umgraben verzichtet werden, damit die natürlichen Bodenschichtungen erhalten bleiben. Die Bodenorganismen haben ganz unterschiedliche Ansprüche an Luft, Licht und Wärme und besiedeln daher für sie ganz spezifische Schichten im Boden.
Bodenfruchtbarkeit
Der Boden besteht hauptsächlich aus mineralischen Bestandteilen, die durch Verwitterung der Gesteine entstanden sind. Des weiteren enthält er das Bodenwasser und die Bodenluft und den organischen Anteil, welcher den Humus und das Bodenleben enthält. Das Bodenleben, in der Fachsprache mit „Edaphon“ bezeichnet, ist außergewöhnlich vielfältig und in einer unvorstellbaren Größenordnung im Boden vorhanden. So kommen in einer Hand voll guter Gartenerde weitaus mehr Organismen vor, als es Menschen auf der Erde gibt. Die Aufgaben der Bodenorganismen bestehen in der Zerkleinerung und Zersetzung abgestorbener organischer Substanzen, die in oder auf den Boden kommen. Abgestorbene Pflanzen- und Tierteile und die Ausscheidungen von Tieren gehören hierzu. Bodenbakterien können alle leichter zersetzbaren Kohlenstoffquellen wie Zucker, Stärke, Pektin, Hemizellulose, Zellulose sowie Stickstoffquellen (Proteine, Peptide, Aminosäure) als Nahrung verwerten, also alles Bausteine die in pflanzlichen und tierischen Überresten zu finden sind. Einige Bakterienarten sind wichtige „Spezialisten“, die organische Stickstoffverbindungen zu Ammonium- und Nitratstickstoff, also in eine pflanzenverfügbare Form umwandeln können. Strahlenpilze und Pilze sind dabei wahre Zersetzungskünstler, die auch härteste Verbindungen wie Lingin (Inhaltsstoff von Holz) und Chitin (starre Außenhaut der Insekten) aufschließen.
AGÖ
Dietmar Richter
Mit großem Interesse verfolgten die Kleingärtner den Bericht von Klaus-Dieter Kerpa