Sanddorn

Herkunft

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) ist eine heimische Pflanze, wanderte vermutlich aber erst während der Eiszeiten aus Zentralasien nach Mitteleuropa ein. Er besiedelte wohl als eines der ersten Gehölze die großflächigen, kahlen Kies- und Schotterflächen, die die Gletscher zurückließen. Weil Sanddorn sehr lichtbedürftig ist und nicht die geringste Beschattung verträgt, wurde er von den neu entstehenden Wäldern aus dem Landesinneren verdrängt und fand schließlich auf den kargen Sanddünen der Küstenregion, in grobsandigen oder kiesigen Flussauen und auf alpinen Schotterflächen an Flussufern seine ökologische Nische. Der Sanddorn ist der wichtigste Vertreter der Familie der Ölweidengewächse (Elaeagnaceae), zu der auch die Ölweiden (Elaeagnus) gehören.

 

Aussehen und Wuchs

Der sommergrüne Sanddorn wächst auffallend sparrig und bildet meist eine unregelmäßige Krone. Er kann vier bis fünf Meter hoch werden und erreicht etwa drei bis vier Meter Breite. Wegen dieses ausladenden Wuchses braucht der Sanddorn im Garten einen ausreichend großen, freien Raum, der nicht von anderen Bäumen beschattet wird.

 

Standort und Boden

Sanddorn braucht viel Licht und der Boden sollte tiefgründig und nicht zu sauer sein. Insbesondere schwere Tonböden müssen mit reichlich Sand aufgelockert werden, weil Sanddorn auf luftarmen Böden nicht wächst. Besonders entlang der Küste ist der Sanddorn wegen seiner Windfestigkeit und Salztoleranz allen anderen Gehölzen überlegen. Außerdem lebt er in Symbiose mit Strahlenpilzen, die ihn mit Stickstoff versorgen und ihm das Leben im nährstoffarmen Sand ermöglichen.

 

Ernte und Verwertung

Je nach Sorte ist das Wildobst von Mitte August bis Mitte September erntereif, haftet aber ungeerntet oft bis zum nächsten Frühjahr an den Zweigen. Sobald die Sanddornbeeren ihre sortentypische orangegelbe bis orangerote Fruchtfarbe erreicht haben, kann man mit der Ernte beginnen. Frühe Sorten wie ‘Frugana’ und ‘Hergo’ sollten zügig geerntet werden, denn die Fruchtqualität kann schnell umschlagen: Nach zwei Wochen bleichen die Früchte aus und bekommen einen leicht ranzigen Geschmack.

Die Ernte der Sanddornbeeren ist relativ mühsam und wegen der langen Dornen manchmal auch schmerzhaft, deswegen sollte man auf jeden Fall Handschuhe tragen. Für die Pflückernte eignen sich am besten Sorten wie ‘Dorana’ und ‘Orange Energy’. Sie besitzen relativ lange Fruchtstiele und die Beeren lösen sich gut, ohne aufzureißen. Wenn man einen nicht zu frühen Erntezeitpunkt wählt, lassen sich die Früchte auch durch Abschütteln ernten. Dazu breitet man unter dem jeweiligen Ast ein Laken aus und schüttelt die Zweige oder schlägt mit einem Holzknüppel darauf, bis die Beeren abfallen.

 

Im Profi-Anbau werden die dicht mit Beeren besetzten Triebe oft einfach abgeschnitten, von Hand entblättert und für die Saftherstellung mitsamt der Zweigstücke ausgepresst. Will man die ganzen Früchte zu Kompott verarbeiten, müssen die einzelnen Beeren ohne Blätter und Triebstücke geerntet werden. Das geschieht entweder mit speziellen Rüttelmaschinen oder durch Schockfrosten der abgeschnittenen Fruchtzweige und Abschütteln der tiefgefrorenen Beeren.

Die Ernte von Triebstücken ist auch im Hausgarten zur Saftherstellung die effizienteste Methode. Für die Kompottherstellung kann man mithilfe einer Gefriertruhe auch die letztgenannte Methode anwenden.

Quelle: mein schöner Garten

Foto: pixabay (lizenzfrei)