Jahreshauptversammlung Bezirksverband
Pressebericht
Jahreshauptversammlung des Bezirksverbandes Castrop-Rauxel/Waltrop
Auch dieses Jahr gab es, so wie es sich gehört, eine Jahreshauptversammlung für den Bezirksverband Castrop-Rauxel und Waltrop. Sie fand in den wirklich sehr schönen und geräumigen Lokalitäten der Waltroper Gartenfreunde statt.
Auf der diesjährigen Versammlung stand die Neuwahl des Schriftführers an da Martina Sebastian nicht mehr zur Wahl stand und so den Posten zur Verfügung stellte. Neuer, eindeutig durch die Versammlung bestätigter Schriftführer ist Hubert Kübber. Seine Position in der KiJu macht er somit zwar frei, bleibt aber weiterhin Ansprechpartner für deren Belange. Vorerst nimmt der Bezirksverband die Kids unter seine Fittiche, sucht aber auf lange Sicht einen adäquaten Ersatz als Leitung für die KiJu. Natürlich gab es außer der Änderung im Vorstand wie immer vieles zu berichten, abzustimmen und zu diskutieren, dieses Mal aber auch den ein oder anderen Kritikpunkt seitens des Vorstandes bezüglich der Gemeinschaftlichkeit der Gärtner im Bezirksverband. Stephan Bevc zeigte auf, wie wichtig das auch für unser Erscheinungsbild nach außen hin sei, damit wir, die Kleingärtner, von der Öffentlichkeit und auch den Politikern als starke Einheit wahrgenommen würden. Auch Roberto Richter hatte in seinem Bericht zur AGÖ und ihrer Arbeit hierzu die passenden Worte. Alles in allem merkte man schnell, dass die Stimmung auf der Versammlung ein wenig angespannt war, denn es begann regelrecht zu knistern. Die AGÖ hat sich vorgenommen, in diesem Jahr nicht nur schöngemalte Artikel zu schreiben, die in „rosa Tönen“ berichten wie toll alles ist, sondern auch einmal unbequeme Dinge beim Namen zu nennen und diese Versammlung verdient sicher keine „rosa Töne“
Ich weiß nicht genau warum ich von Anfang an den Eindruck dieser Spannung im Raum hatte, aber mein Eindruck wurde bestätigt. Es gab endlose Diskussionen, in denen vielen der Anwesenden vermutlich ebenso der Sinn fehlte wie mir. Rundherum in den Reihen Gemurmel und Kopfschütteln, leider aber nur wenige, die ihren Unmut auch offen kundtaten. Ich habe früh gelernt, dass zu einer guten Demokratie auch offene Diskussionen gehören und dass solche „Wortgefechte“ auch durchaus kontrovers sein sollen, denn das ist das Salz in der Suppe der Meinungsfreiheit. Und sicher habe ich alles Verständnis dafür, denn ich bin selbst ein Diskutierer, Verfechter und Kämpfer. Aber dennoch weiß ich auch, dass es schwer ist zu reden mit Provokateuren und Streitern. Meine Großmutter, die selbst eine wundervolle Diskussionskünstlerin war, hat mir beigebracht, dass eine gute Diskussion davon lebt zu argumentieren mit fundiertem Wissen und stabilem Hintergrund, die Höflichkeit nicht zu vergessen und souverän aber nicht überheblich aufzutreten und seine Worte besonnen zu wählen! Sie sagte immer, dass es gut sei, den Gegner auch einmal aus der Reserve zu locken aber nur Provokationen und Haltlosigkeiten würden eine Diskussion schnell zu einer Schlammschlacht werden lassen.
Ich musste das ein oder andere Mal an diesem Tag an meine Großmutter denken, denn immer wieder empfand ich Gesagtes oder Gefragtes als schiere Provokation, ausgesprochen lediglich um zu reizen. Zumal es oft um längst abgefrühstückte Dinge ging. Vielleicht nur mein persönlicher Eindruck, aber ich dachte halt, nach einer Abstimmung ist es immer zu spät noch über eine Sache zu reden, argumentiert sollte doch vorher werden, wenn man etwas erreichen und nicht nur streiten will. Nun ja, vielleicht habe ich da auch etwas missverstanden. Im Großen und Ganzen ist vor allem schade, dass die Worte von Roberto Richter, der sich wünschte wieder mehr Einigkeit unter den einzelnen Garten-vereinen zu schaffen, wieder mehr Menschen zu mobilisieren, dafür zu sorgen, dass nicht immer nur dieselben Gesichter auf den Veranstaltungen zu sehen sind, zu sehr in den Hintergrund gerieten. Denn das ist doch das Wichtigste am Vereinsleben, Gemeinschaft, und das sicher auch über die Grenzen der eigenen Anlage hinaus, denn wir sind doch anders als Europa. Wir sind abgeschlossene Anlagen ja, aber wir sprechen alle dieselbe Sprache und haben nahezu dieselben Ziele und uns verbindet eine Leidenschaft. Sollte das nicht reichen für ein respektvolles ausgewogenes Miteinander?
Haltlose Diskussionen, die geführt werden nur um des Provozierens und Diskutierens Willen bringen uns allerdings sicher nicht weiter. Vielleicht sollte man vorher überlegen, ob man nur als Aggressor auftreten und gesehen werden will, oder ob man in einem Rahmen wie diesem tatsächlich etwas erreichen möchte. Manches bespricht man vielleicht auch eher persönlich, denn zu schnell bietet man auf einer Versammlung nur den Eindruck, als suche man eine Bühnen für seinen Auftritt, vor allem, wenn das Gesagte so unangebracht ist, dass der Großteil der Menschen im Raum sich fragt: „Muss das jetzt wirklich hier sein?“
Manchmal wünschte ich, manche Menschen hätten etwas mehr von meiner Großmutter und etwas weniger von sich selbst……
Der Vorstand des Bv Castrop-Rauxel/Waltrop v.l.: Alois Bredl (Bezirksfachberater) Norbert Möhrchen (Beisitzer), Stephan Bevc (Vorsitzender) Martina Sebastian (ehemalige Schriftführerin) Hubert Kübber (Schriftführer), Annette Adams (Kassiererin), Susanne Hülsmann (2. Vorsitzende), Roberto Richter (AGÖ) Peter Brand (stellvertr. Kassierer) zuzuordnen
AGÖ M.B.