Gartenstadt Nistkästen

Wohnungsnot in der Vogelwelt ist´s weiterhin akut

Gartenstadt und Vorschulkinder bauen Nisthilfen

 

Waltrops Hausgärten werden aufgerüstet. Der neue Schutz wird über 2,3 Mio. Nimmersatts auf Blüten, Blättern und Wurzeln vernichten,  noch bevor sie großen Schaden an Kulturpflanzen anrichten können. Und dies ohne jeden Einsatz von umweltschädigenden Giften. Die „Kampfgerät“ ist seit Generationen erprobt. Jetzt wurde   es von 33 Vorschulkinder Waltroper Kindergärten erneut hergestellt: 33 Nisthilfen für Höhlenbrüter. Die biologische Wirkung der Meisenkästen bestätigt der BUND:„Allein ein einziges Meisenpaar mit Nachkommen kann pro Jahr etwa 70.000 Raupen und 20 Mio. Insekten vertilgen“ ( „Vögel in Kleingärten - Naturschutz in der Stadt“).So gibt es denn für die Gruppe Umwelt des Waltroper Keingärtnervereins  mit Reiner Schmidt, Hans Holstein, Reinhard Brandhorst und Ernst Jahn, allein schon aus ökologischer Sicht überhaupt  keinen Grund, diese Aktion einzustellen.

Gartenstadt-Vorsitzender Guntram Hahn versichert denn auch, dass „so lange Mitglieder bereit sind, die Bausätze vorzubereiten und an den Aktionstagen mitzuwirken, werden wir diese Maßnahme nichtr einstelllen.“ Aus dem  oben genannten Grund sowieso und „um unseren Beitrag uzu leisten, die Wohnungsnot in der Waltroper Vogelwelt zu verringern.“ Dazu stellt der Kleingärtnerverein alle Jahre einen namhaften Betrag zur Verfügung.

Insgesamt 33 Vorschulkinder hämmerten und schraubten, leimten und bohrten,  ein jedes für sich einen eigenen Nistkasten  und ein eigenes Insektenhotel. Dazu hatte Wilfried Krüger Bausätze und Baumscheiben bereits im Januar vorbereitet. Bevor die 5-jährigen die schweren Hämmer und die große Bohrmaschine in die kleinen Hände nahmen, stärkten sie sich mit Kuchen, Schaumküssen und Limonade, hergestellt und serviert von Tilla Schmidt, Renatet Krüge rund Christa Dahm. Zugleich informierten sie kurze Videos und etliche Fotos aus dem Inneren eines Nistkasten während einer Brutperiode eines Meisenpärchens.

Diese Tage sind für die Vorschulkinder ein absoluter Höhepunkt im Jahres- Aktionsprogramm ihres  Kindergartens. Schließlich bringen sie doch etwas richtig großes mit nach Hause, das auch wirklich gebraucht wird. Auch die jungen Eltern haben großes Interesse an dieser Aktion. Sie wissen um die Bedeutung des selbst hergestellten Werkes für das Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ihres Kindes. Die Erzieherinnen sehen in der handwerklichen Tätigkeit ihrer Schutzbefohlenen zudem eine einzigartige Möglichkeit des Trainings der Feinmotorik der kleinen Händchen.

Seit nunmehr elf Jahren kommen im späten Winter Vorschulkinder Waltroper Kindergärten in die Gartenstadt, um dort, gemeinsam mit der Gruppe Umwelt, Nisthilfen für Höhlenbrüter und Bruthilfen für Solitärinsekten zu zimmern. Insgesamt sind inzwischen knapp 800 Meisenkästen entstanden und es entstanden in der Gruppe  gelegentlich Zweifel an der soinnhaftigkeit der Aktion. Doch die ist nach wie vor nötig, wie der BUND in dem bereits zitierten Beitrag ausführt: „Leider werden die Vögel aus unseren Städten mehr und mehr durch monotone Anpflanzungen mit asiatischen und amerikanischen immergrünen Koniferen, kurz geschnittenem Rasen und Pflasterungen verdrängt. Hier finden sie nicht genug geeignete Nahrung und Nistplätze.“

Fotos dieser  Aktion sind über www.gartenstadt-waltrop.de erreichbar.

Das Zimmern von Nisthilfen gehört  seit rund zehn Jahren zum Angebot an „Vereinskinder“ der Gartenstadt und Vorschulkinder Waltroper Kindergärten. Die Notwendigkeit aus Gründen des Vogelschutzes sind weiter gegeben.

 

Foto: Gartenstadt