Schulgarten Nord

Ein Schulgarten erwacht zum Leben
Neue Saison – neue Schulklassen

Was tut ein Fachberater nicht alles um ein Ständchen von Erstklässlern zu bekommen? Er lädt sich eine Schulklasse in den Schulgarten ein, erzählt ihnen von Frühblühern, und lässt sie Kartoffeln pflanzen. Diesem Plan folgend erhielt Stephan Bevc ein Ständchen vom „Christoffel“. Die Grundschülern der Klassen 1a und 1b aus der Erich-Kästner-Schule in Castrop-Rauxel. Mit einem kräftigen „Guten Morgen“begrüßen sie den Fachberater der Kleingartenanlage „Nord“. 
Passend zur Schul-Projektwoche „Kartoffel“ pflanzten die I-Männchen mit ihren Lehrerinnen Frau Herrmann und Frau Thomann im Schulgarten der Anlage die Kartoffelsorten ALICIA und ROSARA. Doch bis zum Pflanzen der Knollen, die ursprünglich aus Südamerika stammen, gab es noch interessante Informationen durch, der seit 2001 mit seiner Ehefrau Ute Schulkinder und Kindergartenkinder im Schulgarten begrüßt.
Von Bienchen und Blümchen
Obst wächst nicht im Supermarkt im Regal, sondern an einem Baum oder Strauch. Und wie das Obst an den Baum kommt, weiß doch jedes Kind. Es wächst dort. Aber wie kommt es zum Wachstum des Obstes. So erzählt der Fachberater wie die Bienen die Blüten durch Bestäuben des Stempels befruchten, wenn sie den süßen Nektar aus der Blüte sammeln. Daraufhin bildet sich das Obst aus, während die Biene den Nektar zur Aufzucht ihrer Larven und als Nahrung braucht. Ein Kreislauf der Natur.
Der Baum als solches stammt aber nicht aus dem Apfelkern, wie man vielleicht annehmen könnte. Ein fruchtbarer Zweig wird auf einer Unterlage angebracht und befestigt. Die Verbindung verwächst miteinander und entwickelt sich zu einem Baum. Diesen Vorgang nennt man Veredelung.
Essbar und giftig
Weil einige Pflanzen auch giftig sind, warnt Bevc die Kinder eindringlich, nicht selber Pflanzenteile zu pflücken und zu verzehren. „Nicht alles was man sieht kann man essen, nur was ich Euch gebe, dürft Ihr essen.“. Manche Pflanzen können sogar zum Tod durch Vergiftung führen. So ist es grade für Kinder wichtig, auch Unterschiede zu kennen und sich nicht selber in der Natur zu bedienen. So sieht der Bärlauch dem Maiglöckchen zum Verwechseln ähnlich, während Bärlauch sehr lecker ist, ist das Maiglöckchen tödlich giftig. 
Tolle Knolle
Nach einer kleinen Pause starteten die Kleinen im Schulgarten mit der Vorbereitung. Unkraut ziehen, Boden lockern. Um die Mikroorganismen in der oberen Schicht des Bodens nicht zu zerstören, ist der Boden nur gelockert und nicht umgegraben worden.
Warum die Wildkräuter entfernt werden sollen, fragen Lehrerinnen und Kinder. So erklärt Stephan Bevc, den Kindern, sie sollen sich einen Teller Suppe vorstellen, von dem noch mehrere Kinder mitessen. Die Kinder protestieren, sie würden dann nicht satt werden. Und so, erklärt Bevc ist es mit den Pflanzen dann auch. Die Pflanzen bekommen nicht soviele Nährstoffe und werden nicht satt. Und können somit nicht richtig wachsen und gedeihen.
Nun noch schnell ein paar Pflanzlöcher vorgeben und schon konnten die Erstklässler mit Riesenspaß und Pflanzhilfe die vorgekeimte Kartoffel im Boden versenken und mit Erde bedecken.
Zum Abschluss durften die Kinder in einem Töpfchen wahlweise eine rote Schalotte oder ein Stuttgarter Riesen pflanzen und mit nach Hause nehmen.
Bis bald zur Ernte.

AGÖ Mona Ruppental