Bezirksverband Castrop-Rauxel/Waltrop der Kleingärtner e.V.ArchivAGÖ 2010Bezirksfrauen - Wildbienen sind wichtig

Bezirksfrauen - Wildbienen sind wichtig

Wildbienen – wichtig für die Pflanzenwelt
Auf Einladung der Bezirksfrauen kam Dieter Kerpa ins Schellenberger Vereinshaus, wo sie diesmal
zum monatlichen Treffen zusammenkamen. Er hielt einen Vortrag vor 37 anwesenden Frauen aus
dem Bezirksverband über die Wildbienen.
„Wildbienen - so Referent Dieter Kerpa – sind keine besonders wilden Bienen, die etwa dem Imker
entwischt sind, sondern im Gegenteil ganz friedfertige und unter Naturschutz stehende Bienen, die
wertvoll für unseren Naturhaushalt sind.“ Ungefähr 555 Wildbienenarten leben in Deutschland, und
die meisten davon alleine (solitär). Die winzigsten unter ihnen macht eine Körperlänge von gerade
einmal 2 mm ganz unauffällig oder lässt sie uns mit Fliegen verwechseln. Andere Arten sehen der
Honigbiene des Imkers so ähnlich, dass wir an andere Arten gar nicht erst denken. Wieder andere
haben mit ihrer Schwarz-Gelb- oder Schwarz-Rot-Zeichnung das typische Erscheinungsbild einer
Wespe. Höchst unterschiedlich sind die Nester: Manche solitär lebende Bienenart baut sie im flachen
Boden, in Böschungen oder in Steilwänden, andere mörteln Lehmnester ungeschützt an Steine,
wieder andere nutzen für ihren Nachwuchs Käferfraßgänge in Totholz oder graben bzw. beißen die
viele Zentimeter lange Niströhren selbst. Manche Nester sind isoliert, andere finden sich zu Hunderten
oder gar Tausenden am selben Ort, wenn dieser zum Nisten besonders günstig ist. Der Laie glaubt
dann, es handele sich um einen Schwarm bzw. ein Volk. Die Männchen der Einsiedlerbienen spielen
eine ebenso eingeschränkte Rolle wie bei den Honigbienen und Hummeln: Sie erscheinen meist
etwas früher als die Weibchen, sie kümmern sich ausschließlich um die Begattung der Weibchen, und
sie sterben Wochen vor ihnen, haben also oft nur eine recht kurze Lebensdauer. Die Weibchen einer
typischen Solitärbienenart sind hingegen jede ihre eigene Königin: Als Universaltalente suchen sie
einen Niststandort, graben, erweitern oder bauen eine Nisthöhle und eine Anzahl Brutzellen, sammeln
für jede Zelle in vielen Flügen unermüdlich Pollen und oft auch etwas Nektar, legen in jede Zelle ein
einziges Ei und verschließen dann die Zelle und schließlich das ganze Nest. Vor diesem Hintergrund
könnte man durchaus die Frage stellen, wem das Attribut des Bienenfleißes mehr gebührt: der
Honigbiene oder ihrer einsiedelnden Verwandtschaft?
Zum Schluss bedankte sich Marion Henschel, die Vorsitzende der Frauen bei Dieter Kerpa und schlug
vor, Ihn noch einmal zu einem anderen Thema einzuladen.

AGÖ (Arbeitsgemeinschaft für Öffentlichkeitsarbeit)
Bezirksverband der Kleingärtner
Castrop-Rauxel/Waltrop

„Bezirksfrauengruppe beim Vortrag über Wildbienen“