Casterix Weizen

Pressebericht

 

Gibt es anderes Getreide außer Weizen?

In der zweiten Runde des Casterix-Fereinprogrammes, fanden bereits Vorbereitungen im April statt. Zum Thema „Gibt es anderes Getreide als Weizen“, für die sich die Kleingartenanlage Am Grutholz gemeldet hat, säten einige Gartenfreunde diverse Getreidesorten an.
Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 14 meldeten sich für das Programm an, in dem Angelika Pöppel über die unterschiedlichsten Getreidesorten referierte.

In der im April stattgefundenen Mitgliederversammlung verpflichteten sich Ulli Schweitzer, Ehepaar Andrea und Claus Schiwy, Ehepaar Daniela und Markus Domagala, sowie Ehepaar Mona und Roberto Richter, ein Stückchen ihrer Beete zur Verfügung zu stellen und Getreide bzw. Sonnenblumen auszusähen.
 

Dienstag, den 07.07.2015 war es dann soweit. Neun Kinder stürmten die Anlage, und warteten geduldig auf den Start. Eine kleine Kennenlernrunde, eröffnete den Casterix-Tag mit Referentin Angelika Pöppel vom Projekt „Bildung trift Entwicklung“.
Sie erfragte zunächst die bekannten Getreidesorten. Hafer, Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer, und Mais waren hierbei die Antworten, die aus den Kindern sofort raussprudelten. Was mann aus Getreide macht wussten die Kinder. Mehl, Cornflakes, Müsli…. Kam prompt aus den Mündern geschossen.
Thema Mehl wurde gleich von Angelika Pöppel aufgegriffen und auch hier wussten die Kinder schnell Bescheid. Vom Getreidekorn bis hin zum fertigen Mehl. Ein Mähdrescher fährt über den erntereifen Getreideacker reißt die Halme aus dem Boden, trennt die Körner von den Ähren und wirft die leeren Halme wieder raus. Das Getreide hingegen wird in einem Auffangbehälter geworfen und zum Verkauf verpackt.
Schwere Mühlsteine die entweder durch eine Windmühle oder eine Wassermühle angetrieben wird, mahlt die Körner zu feinem Mehl. Je nachdem ob das Getreide geschält ist, entsteht weißes oder gräuliches Mehl.
Aber in einem Punkt konnte Angelika dann punkten. Mehl hat noch keines der Kinder hergestellt. Mit zwei Mörsern ging die Reiberei los.
Aus ihrer Zeit in Burkina Faso wusste Angelika Pöppel von den Herstellungsarten von Mehl zu berichten. Das mehrere Frauen an einem sehr großen Mörser mit mehreren Stößel Getreidekörner verarbeiteten, oder jede Frau im Dorf einen bestimmten Platz an einer Sammelstelle hat, an der sie täglich aus neue für die Mahlzeiten Mehl durch Steine herstellt.
Zunächst jedoch ließ die Referentin einige Getreidesorten herumgehen. Die jungen Teilnehmer bekamen nach und nach einige Getreidesorten in die Hand.
Hirse und Weizen wurden dann auch gemahlen. Innerhalb kürzester Zeit und einiger Umdrehungen im Mörser zerfielen die Körner in feinen Mehl. Jedes Kind machte sich mit Feuereifer daran, aus Getreide Mehl herzustellen und die zwei ältesten Teilnehmer Jan-Niklas und Fabian-Lukas ließen es sich nicht nehmen sogar in der kleinen Pause weiter zu mahlen. Was den Vorteil hatte, dass jedes Kind am Ende ein Beutelchen Mehl mitnehmen konnte.
Währende sich die Kinder in der kleinen Pause emsig über den Snackteller hermachten und ihren Durst mit Mineralwasser oder Früchtetee stillten, baute Angelika Pöppel eine kleine Ausstellung auf. Getreide in ihrer Ursprungsform, geschält, als Produkt Mehl oder auch verarbeitet als Flocken.

Bevor es ans Finale ging, das Mehl zu kleinen Pfannkuchen zu verarbeiten, zeigten die Kids Detektiv-Instinkt und wanderten durch die Anlage. Es gab eine Menge zu entdecken. Zur Erleichterung der Suche versah die Vereinsvorsitzende Mona Richter Hinweisschilder.
Einige Parzellen hatten Sonnenblumen in verschiedenen Wachstumsstadien stehen, oder leckeren Zuckermais angebaut.
Im ersten Garten, der von der Vereinsvorsitzenden Mona Richter und ihrem Mann Roberto, standen Weizen und Dinkel im Beet. Da die Reifezeit nicht ausgereicht hat, konnte man an den Halmen leider keine Ansätze von Ähren erkennen. Die Mädchen und Jungen pflückten sich die Halme ab und ertasteten zumindest die Eigenschaften der Pflanze. Ungewöhnlich rauh und spröde wirkte das Pflanzblatt.
In der folgenden Parzelle startete ein kleines Suchspiel. Die Gartenfreunde Andrea und Claus Schiwy, waren nicht anwesend, und die Kids mussten erst das Getreide suchen. Die ganz jungen Ähren der Hirse warteten schon darauf von den Kids begutachtet zu werden. Hier zeigten sich in ganz jungem Stadium schon, dass die Ähre schwer werden wird und die typisch hängende Form annehmen wird.
Eine große Überraschung wartete in der dritten Parzelle. Nicht nur dass sich im Garten von Ulli Schweitzer eine Haferpflanze, passend zu „ihrem“ Getreide zufällig angesiedelt hat, ihre Ähren waren fast ernte reif und ausgewachsen. Bezirksvorsitzender und Fachberater seiner Anlage, Stephan Bevc, vermutete sogar, dass der Hafer in ca zwei bis drei Wochen erntereif sein dürfte.
Die Gartenfreundin hat sich zum Thema „Hafer“ vorher Gedanken gemacht und sich mit Haferplätzchen für Groß und Klein gerüstet. Und in einer Strandmuschel, gefüllt mit kaltem Wasser lag für jedes Kind eine Capri-Sonne.
Bei Gartenpaar Daniela und Markus Domagala, zeigten sich die Sonnenblumen, jedoch auch vom Reifestadium noch mit kleinem Blütenansatz. Stattdessen fanden die Kinder schnell in den umliegenden Parzellen Sonnenblumen, die sich alle in Reifestadium und Größe unterschieden.

Zum Finale des Tages bereiteten Ann-Kathrin Richter und Petra Schmied Pfannkuchenteig zu, der jedoch wegen dem heißen Fett, von Erwachsenen gebraten wurde, um vor Verletzungen zu schützen.
Mais- Roggen- und Weizenpfannkuchen warteten anschließend darauf von allen Teilnehmern verspeist zu werden.

Wir danken Angelika Pöppel für einen weiteren Vormittag, dem Eine-Welt-Netz für den Kontakt mit „Bildung trifft Entwicklung“, den Eltern für´s Vertrauen, Petra Schmied für die Snacks, die Organisation, Ann-Kathrin Richter für die tatkräftige Unterstützung, Ulli Schweizter für die leckere Überraschung, Daniela und Markus Domagala, Andrea und Claus Schiwy, und Mona und Roberto Richter für das zur Verfügung stellen eines Stückchen Beetes zum Anbau von Getreide….

AGÖ Mona Richter


Verschiedene Sorten Getreide, die nicht so herkömmlich sind. Amaranth, Quinoa und Hanfsamen.

 


Sofie, Marleen, und Laura produzieren Hirsemehl